Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Diese Musik hätten wir in dieser Form nicht aufnehmen können, ohne das Umfeld, in dem wir arbeiten.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

WIR SIND EIN HOCHLEISTUNGS-TEAM UND VERMITTELN UNSER ERFOLGSREZEPT.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Wenn Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen zur Probe zusammenkommt, ist es nicht ungewöhnlich, dass einige neugierige Schüler die Musiker aufmerksam beobachten. Nicht von den Publikumsplätzen aus, sondern hautnah: Die Schüler sitzen mucksmäuschenstill zwischen dem Orchester auf der Probebühne und lassen sich von der Konzentration der Künstler anstecken. Oft sind es Schüler der Gesamtschule Bremen-Ost, in der Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen residiert.

Vermutlich gibt es kaum ein professionelles Orchester von Weltrang, das sich einen Proberaum inmitten einer Schule auswählen würde. Schon gar nicht, wenn die Schule inmitten eines sozialen Brennpunkts liegt. Vor diesem Hintergrund ist es noch erstaunlicher, wenn Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in einem Atemzug mit den Wiener Philharmonikern oder den New York Philharmonic genannt wird.

Während das durchschnittliche deutsche Orchester mit einem Subventionsanteil von bis zu 90 Prozent arbeitet, kommen die Bremer mit gerade mal einem Drittel dieser Summe aus. Den Rest erwirtschaftet das Unternehmen selbst. Maßgeblich für diesen Erfolg ist die Tatsache, dass die 39 Musiker sich nicht in einem klassischen Anstellungsverhältnis befinden. Sie sind bereits seit vielen Jahren Eigentümer ihres eigenen Orchesters. Jeder haftet mit dem eigenen Privatvermögen, sollte es mal schlecht laufen – und diese Phasen gab es in der Vergangenheit durchaus.

Das Unternehmenskonstrukt der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen entspricht der inneren Haltung der Musiker. Eine Haltung, die ein hohes Maß an Kreativität und Leistungsbereitschaft, aber auch den Wunsch nach Gestaltungsspielraum widerspiegelt. Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Das Orchester arbeitet erfolgreich und erfährt weltweiten Zuspruch für sein Wirken : „The event of the summer“ jubelte die New York Times, als das Orchester in New York spielte. Auch schrieben der deutsche SPIEGEL, die englische BBC oder der japanische Ongaku no tomo mehr als wohlwollend – alle sind sich einig, dass die Bremer zu den Top 10 der Weltklasse gehören.

DIE EIGENEN CHEFS

In der deutschen Musikwelt messen sich seit vielen Jahrzehnten junge talentierte Menschen in dem Wettbewerb „Jugend musiziert“. Um den Gewinnern dieses Wettbewerbs zu ermöglichen, sich auf das spätere Leben in deutschen Kulturorchestern vorzubereiten, entstand 1969 das Bundesjugendorchester. Nachdem die ersten Jugendlichen entwachsen waren, bildete sich 1974 zusätzlich das Bundesstudentenorchester „Junge Deutsche Philharmonie“.

1980 etablierte sich aus der Jungen Deutschen Philharmonie Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen – damals noch unter anderem Namen. Ziel der jungen Wilden war es, eine Form der Zusammenarbeit zu schaffen, in der sie Selbstbestimmung und Kreativität ausleben konnten. Das waren Attribute, die an den sonst eher streng hierarchisch geprägten deutschen Orchestern nicht zu finden waren und auch heute kaum zu finden sind.

Von Beginn an war klar: Damit Kreativität, Freiheit und der Wille zu Hochleistung ausgelebt werden können, darf man sich nicht in die Abhängigkeit hoher staatlicher Förderungen begeben. In den achtziger Jahren gab es noch über 160 Orchester in Deutschland, die alle von öffentlichen Geldern lebten. Der andauernde Kampf um einen Subventionsanteil war also schon vor Orchestergründung absehbar.
Die Musiker entschieden sich zudem für die flexible Unternehmensform der GbR. Die Konstruktion als GbR ist riskant: Die Gesellschafterform ließ in einigen Jahren die Luft sehr dünn werden. So lagen die Gesamtschulden im Jahr 1998 bei 1,5 Millionen Euro und das Privatvermögen jedes Einzelnen der 35 Eigentümer stand auf dem Spiel. Hier wirkt die GbR allerdings insoweit positiv, als nicht gleich Insolvenz beantragt werden musste.

Jeder der 39 Musiker der Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist auch Gesellschafter des Orchesters und die Mitglieder entschieden sich, sich leistungsabhängig zu bezahlen. Aus dem Gesamtbudget eines Jahres wird seitdem ein Anteil als Gehalt der Musiker festgesetzt und leistungsabhängig ausbezahlt: Wer mehr Tage arbeitet, erhält auch mehr Geld.

Auch das bedingt eine außergewöhnliche Atmosphäre im Orchester. Externe Solisten und frühere Dirigenten kamen und kommen für geringere Gehälter als marktüblich, da sie mit den Bremern musikalisch außergewöhnlich wachsen können. Damit unterscheiden sich die Bremer von den meisten anderen Orchestern: Eine Studie des Organisationspsychologen Richard Hackmann an der Harvard University zeigt, dass sich die Arbeitszufriedenheit eines durchschnittlichen Orchestermusikers auf demselben Niveau bewegt wie bei Gefängniswärtern.

Nicht nur die äußere Organisationsform des Orchesters ist ungewöhnlich. Auch die internen Strukturen bei den Bremer Kammerphilharmonikern waren stets eigen. So gingen die Musiker bis in die Mitte der 90er Jahre regelmäßig hart mit sich selbst ins Gericht. Jedes Mitglied musste ein Mal im Jahr eine Bewertung durch alle andere Musiker über sich ergehen lassen. In wenigen Fällen wurde sogar mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen, dass Musiker aufgrund stagnierender künstlerischer Fähigkeiten das Orchester verlassen mussten. „Inzwischen lassen wir aus Gründen der Psychohygiene diese jährliche Bewertung“, erzählt Geschäftsführer Albert Schmitt. „Wer einige Gegenstimmen bekam, fragte sich für den Rest des Jahres, von wem die kamen. Heute thematisieren wir nur in offensichtlich problematischen Fällen die Mitgliedschaft einzelner Musiker.“

Konflikte werden trotz dieser Entscheidung nicht unter den Teppich gekehrt, sondern in regelmäßigen Nachbesprechungen und Supervisionen geklärt. Damit unterscheiden sich die Bremer von anderen Orchestern, in denen die Musiker teilweise nur noch über Anwälte miteinander kommunizieren.

DER DIRIGENT DARF FEHLEN

Viele Unternehmenschefs mögen das klassische Modell des dominant führenden Dirigenten, an dem sich die Musiker (oder die eigenen Mitarbeiter) zu orientieren haben. Mit diesem Bild bricht Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ein ganzes Stück weit. Eine Besonderheit des Orchesters ist, dass es als eines der wenigen in der Welt auch ohne Dirigenten auftritt. Damit sind die Bremer nicht nur sehr erfolgreich – diese Fähigkeit macht auch besonders selbstbewusst.
„Im Grunde sind wir auf der Suche nach den Wurzeln“, erzählt Geschäftsführer Albert Schmitt. „Im 17. Jahrhundert spielten alle kleineren und mittelgroßen Barockorchester ohne Dirigenten. Es ging damals eher um das musikalisches Miteinander.“ Erst seit der Romantik begannen die Orchester so groß zu werden, dass es einen Dirigenten brauchte. „Menschen wie der Österreicher Nikolaus Harnoncourt begannen in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, dieses alte Wissen um den historischen Aufführungsprozess wieder auszugraben. Wir orientieren uns an dieser Kultur, aus der orchestrale Musik ursprünglich entstand“, ergänzt Schmitt.

Wenn Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen entscheidet, ein Stück ohne Dirigenten einzuspielen, bedeutet das jedoch nicht, dass völlige Basisdemokratie ausbricht. Zwar gehört Basisdemokratie zu einer der Gründungsideen – schließlich sind viele der Musiker durch die 68er Jahre geprägt. Doch Zeit und Erfahrung haben gezeigt, dass dieses Modell nur begrenzt funktioniert und die möglichen Ergebnisse limitiert sind.
Wollen die Bremer Höchstleistungen aus sich heraus kitzeln, braucht es einen steten Wechsel zwischen demokratischer Mitwirkung und funktionierenden hierarchischen Strukturen. Und eine hierarchische Struktur braucht einen Dirigenten.

Für den demokratischen Anteil müssen beispielsweise alle Musiker die Partitur kennen – das ist das Dokument, das für gewöhnlich dem Dirigenten vorliegt und ein Verständnis für das große Ganze vermittelt. Dadurch weiß jeder Einzelne, wo die Reise hingeht und welche Rolle er oder sie einnimmt. Im Laufe des Stücks treten genau die Musiker in den Vordergrund, die zu dem jeweiligen Zeitpunkt das Gesamtwerk am Besten voranbringen können. Übertragen auf ein klassisches Unternehmen wäre das so, als wenn jeder Mitarbeiter die Unternehmensstrategie- und Ziele kennt und weiß, wann er sich wie einzubringen hat, um diese Ziele zu erreichen.

Für den hierarchischen Anteil gibt es dann immer noch den Konzertmeister und die Stimmführer der anderen Instrumentengruppen, die Führungsaufgaben übernehmen können. In einem klassischen Unternehmen wäre das der Abteilungsleiter, der beispielsweise den Mitarbeiter aus der Entwicklungsabteilung zurückpfeift, wenn dieser das Produkt zu einem Zeitpunkt verändern will, zu dem die Marketingabteilung die TV-Spots bereits produziert haben.

Insbesondere in der Arbeit mit externen Künstlern sehen die Bremer, dass ihre Art zu musizieren einen großen Unterschied für das musikalische Erleben macht. Als Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen im Jahr 2006 mit der georgischen Violinistin Lisa Batisahvili bei dem Bonner Beethovenfest auftreten wollte, musste der Dirigent Paavo Järvi früher als erwartet nach Cincinatti, da seine Frau kurz davor stand, das zweite Kind zu gebären. Anstatt einen Ersatz zu suchen, entschieden sich die Musiker, ohne Dirigenten aufzutreten. Batisahvili, die Järvi bereits kannte, telefonierte ihm hinterher: „Was ist das denn für eine merkwürdige Idee?“
Järvi versicherte: „Die wissen, was sie tun!“ Batisahvili ließ sich auf das Experiment ein. Das Ergebnis waren stehende Ovationen sowohl in der Pause als auch am Ende des Konzerts. Batisahvili erhielt im Anschluss den Beethovenring der Stadt Bonn für diese außergewöhnliche Leistung verliehen. Sie war über die besondere Zusammenarbeit mit der Deutsche Kammerphilharmonie Bremen so begeistert, dass sie Beethovens Konzert für Violine mit den Bremern noch einmal ohne Dirigenten spielen wollte – für eine gemeinsame CD, die später bei Sony Classical veröffentlicht wurde.

Trotz dieser Erlebnisse wollen die Bremer dennoch nicht ganz auf einen Dirigenten verzichten. Der Aufwand, Stücke ohne Dirigenten einzustudieren, ist enorm. Zudem ist ein Dirigent immer auch eine weitere musikalische Inspiration, durch den sich das Orchester entwickeln kann. Der Typus des Maestros, den die Bremer heutzutage suchen, ist aufgrund seiner natürlich autoritären Persönlichkeit offen für die Impulse und Kompetenzen des Orchesters.. Der derzeitige Dirigent Paavo Järvi nennt sich folgerichtig auch „musikalischer Kollaborateur“ oder „Kammermusiker unter Kammermusikern.“

ARBEIT MIT DER NÄCHSTEN GENERATION

Bildungsarbeit ist ein tief verwurzeltes Bedürfnis der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Die Musiker haben nicht nur das Veränderungspotential, das in klassischer Musik liegt, erkannt. Sie empfinden auch eindeutig eine eigene soziale Verantwortung. Jedes einzelne Orchestermitglied investiert mindestens zehn Prozent seiner Zeit in die Arbeit mit Kindern. Eine glückliche Fügung vereinfacht es ihnen: Am Ende einer langjährigen Suche nach einem geeigneten Konzertsaal, den die Stadt Bremen den Musikern versprochen hatte, standen die Musiker vor der Gesamtschule Bremen-Ost in Osterholz. Ein sozialer Brennpunkt der Stadt, in dem über 90 verschiedene Nationen wohnen. Zur Überraschung der Musiker hatte die ehemalige Aula der Schule eine außergewöhnlich gute Akustik. Hinzugerufene Fachleute bestätigten, dass mit nur wenig Umbau in diesem Raum sogar Tonaufnahmen in hervorragender Qualität möglich wären. Die Deutschen Kammerphilharmonie Bremen entschloss sich, die Schule als Proberaum zu nutzen und begann damit ein außergewöhnliches Experiment.

Seit dem Einzug in die Gesamtschule Bremen-Ost vergeht keine Vormittagsprobe, ohne dass Schüler anwesend sind. „Wir sind über viele Monate hinaus bereits ausgebucht. Sowohl von Klassen unserer Schule, als auch von Schülern, die mit Ihren Lehrern angereist kommen“, erzählt Lisa Unterberg. Unterberg leitet das „Zukunftslabor“ der Kammerphilharmoniker, das sich zum Ziel gesetzt hat individuelle Potentiale mit Hilfe von Musik zu fördern und dessen Bandbreite von Management-Training bis zur Bildungsarbeit mit Kindern reicht.. „Die Kinder werden vor der Probe eine halbe Stunde vorbereitet. Wir schüren damit ihre Erwartungshaltung. Dann setzen sie sich direkt zu den Musikern auf die Bühne und achten auf all das, was wir Ihnen zuvor erzählt haben.“, erzählt Unterberg begeistert. „Dadurch bleiben Sie – je nach Alter – 30 bis 60 Minuten ganz ruhig sitzen. Es ist so, als wenn sie die hohe Konzentration der Musiker in sich aufnehmen.“ Im Anschluss gibt es eine weitere Reflektionsrunde, in der die Kinder das Erlebte besprechen.

Zusätzlich zu diesem kostenlosen Angebot gibt es noch zahlreiche weitere Projekte, in denen die Kinder sich noch aktiver einbringen können. Einmal pro Jahr wird eine große „Stadtteiloper“ aufgeführt, bei der Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene aus Bremen-Osterholz mitwirken können. Ein anderes Projekt, „Melodie des Lebens“, ermöglicht Kindern, Lebenserfahrungen wie Liebeskummer, den Tod der Mutter oder auch Beziehungsthemen musikalisch aufzuarbeiten. Bei der finalen Version des eigenen Songs begleitet dann im großen Rahmen das gesamte Orchester – wie viele Kinder machen in jungen Jahren die Erfahrung, mit der eigenen Kreation von einem Weltklasse-Orchester begleitet zu werden?

Allein die Tatsache, dass die Schüler morgens vor der Schule und auch nach Ende des Unterrichts immer Musiker beim Üben sehen, hat einen pädagogischen Wert und Vorbildcharakter. Regelmäßige Arbeit ist in vielen Familien des Stadtviertels nicht üblich. Manche Schüler setzen sich nach der Schule ins Foyer des Konzertsaals und erledigen dort ihre Hausaufgaben. Zuhause wäre es für sie nicht möglich.

Zu einem der Highlights der Bremer Musikanten gehört das Beethoven Projekt, für das sie nicht nur verschiedenste Schallplattenpreise erhielten, sondern weltweit von den Medien hoch gelobt wurden. Der komplette Zyklus aller neun Sinfonien Beethovens wurde unter anderem in Paris, bei den Salzburger Festspielen und beim Beethovenfest in Bonn aufgeführt. Die Deutsche Welle ließ eigens einen Film über das Projekt drehen, der weltweit ausgestrahlt wurde. „Diese Musik hätten wir in dieser Form nicht aufnehmen können, ohne das Umfeld, in dem wir arbeiten. Auch Beethoven hatte keine besonders schöne Kindheit. Das hört man jetzt durch“, verneigen sich die Musiker vor dem Geschenk, dass Ihnen die Schule und das Umfeld gemacht haben.

ARBEIT MIT UNTERNEHMEN

Als die Deutschen Kammerphilharmonie Bremen 1998 ihre finanziell grösste Krise mit einem Defizit von 1.5 Millionen Euro erlebte, entschied sich der heutige Geschäftsführer Albert Schmitt, nach einigen gescheiterten Versuchen nicht noch einen weiteren externen Manager ans Ruder zu lassen. Er wechselte aus dem Orchester ins Management.

Seine Strategie, um den Weg aus der Krise zu meistern, bestand aus zwei Hauptaspekten: Erstens brauchte das Orchester einen Wandel zu einem „richtigen“ Unternehmen.
Zweitens sollte Die Deutschen Kammerphilharmonie Bremen als Marke entwickelt werden. Für die praktische Umsetzung beider Pläne holte sich Schmitt externe Profis.

Um darüber hinaus die Musiker in ihrer Hochleistung zu unterstützen und diese noch weiter auszubauen, holte Schmitt sich 1999 den Organisationsfachmann Christian Scholz ins Haus. Scholz begann mit dem Orchester einen Organisations-Entwicklungs Prozess. Im Laufe dieses Prozesses kristallisierte sich heraus, aufgrund welcher Muster die Deutschen Kammerphilharmonie Bremen bisher musikalisch auf so hohem Niveau spielte. Scholz extrahierte mit den Musikern zehn Werte, an denen sich das Orchester bisher – bewusst oder unbewusst – orientierte. Da diese Werte teils gegensätzlich waren, wurde schnell klar: Es geht um das Spannungsfeld zwischen diesen Gegensätzen, das aufrecht erhalten bleiben musste, damit Hochleistung langfristig möglich sein würde.

Diese zehn Werte sortierten sich zu fünf Paaren:

1. Notwendigkeit & Sinn

2. Hierarchie & Demokratie

3. Perfektion & Abenteuer

4. Energie & Konzentration

5. Erfolg & Spass

Aus dem internen Organisationsentwicklungs-Prozess entstand ein Management-Training mit dem Namen „5-Sekunden-Modell“. Die „Sekunde“ meint dabei nicht die klassische Zeiteinheit, sondern ist von der musikalischen Definition der Sekunde abgeleitet.

Unternehmen können die Details dieses Modells in einem von Schmitt und Scholz veröffentlichten Buch nachlesen – oder hautnah in der unmittelbaren Zusammenarbeit mit dem Orchester erfahren. Hierfür können Unternehmen Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen für einen ganzen Workshop-Tag buchen. Die Arbeit beginnt bereits am Abend zuvor, wenn das interessierte Management-Team des Kunden ein Konzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen besucht. Nach dem Konzert treten Manager und Musiker bereits miteinander in Kontakt. Jeder Führungskraft wird ein persönlicher „Pate“ aus dem Orchester für den Folgetag zugewiesen.

Für diese Zusammenarbeit nimmt das Orchester nur Unternehmen an, die für sich beanspruchen, ein Hochleistungsteam zu haben oder haben zu wollen. „Das ist keine einfache Teambuilding-Maßnahme – und wir beschränken uns auch nicht darauf dem Chef zu zeigen, wie man dirigiert“, grenzt sich Geschäftsführer Schmitt von den mittlerweile als Kopien entstandenen musikalischen Führungskräfte-Trainings am Markt ab. „Wir sind ein Hochleistungsteam und wir vermitteln unser Erfolgsrezept, damit auch Unternehmen zu langfristigen Höchstleistungen fähig sind.“

Dass Die Deutschen Kammerphilharmonie Bremen diese langfristigen Höchstleistungen lebt, zeigt sich durch die beständig wachsende Nachfrage der Musikliebhaber. Drei Aboreihen für das Bremer Orchester sind bereits voll ausgebucht und die Warteliste für eine vierte Reihe in der Hansestadt ist mittlerweile so lang, dass Sie im nächsten Jahr eröffnet werden kann.

FIRMENFAKTEN

Gegründet wurde Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen im Jahr 1980 unter dem Namen Kammerorchester der Jungen Deutschen Philharmonie. Die Institutionalisierung als professionelles Kammerorchester in Frankfurt folgte 1987. Nachdem die Stadt Frankfurt – das Orchester nur unter Bedingungen weiter unterstützen wollten, die den Verlust der Identität zur Folge gehabt hätten, folgte der Umzug nach Bremen im Jahr 1992. Nach vielen Jahren Suche fand das Orchester im Jahr 2007 in der Gesamtschule Bremen-Ost eine feste Bleibe.

2007 erhielt Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen den Zukunftsaward „Beste soziale Innovation“ für die Entscheidung zum Einzug in den sozialen Brennpunkt. 2008 folgte die Verleihung des „Inventio“ für den Bereich „Verantwortung für die Musik in der Gesellschaft“ an Geschäftsführer Albert Schmitt. Im selben Jahr erhielt Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen den Sonderpreis des Deutschen Gründerpreises für besondere unternehmerische Leistung verliehen – eine gemeinsame Initiative des ZDF, des stern, der Sparkassen und Porsche.

Gleich drei von insgesamt sieben der begehrten ECHO-Awards der Musikbranche erhielten die Bremer Musiker allein im Jahr 2009. Im gleichen Jahr wurde ihnen als erstem Orchester überhaupt die Ehrenurkunde des Jahrespreises der deutschen Schallplattenkritik übergeben. Der künstlerische Leiter Paavo Järvi erhielt ein Jahr später den ECHO Klassik als Dirigent des Jahres 2010.

Das Zukunftslabor wurde von Staatsminister Bernd Neumann inzwischen zum Modellprojekt ernannt.


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